Gehirn leuchtend mit einem Feld für einen Suchauftrag

Wie klare Suchaufträge an unser Gehirn unsere Resilienz stärken

Innerer Suchauftrag im Gehirn: Wie wir ihn für mehr Resilienz nutzen können

Unser Gehirn verarbeitet jeden Tag Milliarden von Sinneseindrücken. Damit wir in dieser Flut nicht untergehen, filtert es streng nach dem, was es für relevant hält. Dieser Filterprozess wird maßgeblich durch unsere inneren Fragen, Bewertungen und Erwartungen gesteuert. In der Neuropsychologie ist hier vor allem das Retikuläre Aktivierungssystem (RAS) entscheidend: Es bestimmt, welche Reize wir bewusst wahrnehmen und welche ausgeblendet werden. Was wir unserem Gehirn als „wichtig“ signalisieren, wird verstärkt wahrgenommen – alles andere rutscht durchs Raster.

Wie unser innerer Suchauftrag das Gehirn filtert

Der innere Suchauftrag ist wie ein stiller Befehl an unser Gehirn. Wenn wir uns innerlich fragen: „Warum passiert mir das immer?“, aktiviert unser Nervensystem Netzwerke, die gezielt nach Beweisen für diese Annahme suchen. Stellen wir dagegen Fragen wie „Was kann ich daraus lernen?“ oder „Welchen nächsten kleinen Schritt kann ich gehen?“, schaltet unser Gehirn in einen lösungsorientierten Modus.

Dieser Mechanismus ist eine gut erforschte Funktion unseres Nervensystems. Erkenntnisse aus verschiedenen Forschungsansätzen und aus therapeutischen Methoden wie der kognitiven Verhaltenstherapie zeigen klar: Die Art, wie wir mit uns selbst sprechen, beeinflusst direkt unsere Wahrnehmung, Motivation und Handlungsbereitschaft. Indem wir unseren inneren Suchauftrag bewusst steuern, verändern wir die Qualität der Informationen, die unser Gehirn hervorhebt – und damit auch, wie wir handeln.

Innerer Suchauftrag und Resilienz im Alltag

Resilienz bedeutet nicht, Krisen und Schwierigkeiten zu vermeiden. Es bedeutet, konstruktiv mit Herausforderungen umzugehen und handlungsfähig zu bleiben. Genau hier spielt der innere Suchauftrag eine Schlüsselrolle: Wenn wir unserem Gehirn bewusst den Auftrag geben, Chancen, Lösungen und hilfreiche Ressourcen zu suchen, trainieren wir unsere mentale Flexibilität und Selbstwirksamkeit.

Praktisch heißt das: Wir achten im Alltag darauf, welche Fragen wir uns stellen. Statt nach Problemen zu suchen, richten wir unseren Fokus auf Möglichkeiten und Ressourcen. So bestimmen wir aktiv, welche Informationen uns unser Gehirn präsentiert – und gestalten damit unsere Wahrnehmung und unsere Reaktionen. Das ist Selbstführung auf neuropsychologischer Grundlage und ein zentrales Werkzeug, um unsere Resilienz zu stärken – beruflich wie privat.

Fazit: Unser Gehirn ist wie eine Suchmaschine: Es findet, wonach wir es suchen lassen. Fragen wir uns also bewusst: Welchen inneren Suchauftrag geben wir ihm heute?

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